»Die Unterscheidung von Form und Stoff ist eine Fiktion« Niklas Luhmann trifft Ferdinand Lion

Autor: Kröger, Michael

Veröffentlichungsdatum: 20 Jan 2011

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Kurzfassung

»Ohne Kunstwerke zu sehen oder zu hören, ohne zu lesen oder Anschauung abzuziehen, bringen wir keine Beobachtung zweiter Ordnung in Gang. Zu fragen wäre, wie wir Kunstwerke als Objekte in der Perspektive einer Beobachtung erster Ordnung so beobachten können, daß wir einen Zugang zur Beobachtung von Beobachtern gewonnen. Und die Antwort lautet ...: auf Formen zu achten.« (Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft, Ffm 1997, S. 111 f.) Während Niklas Luhmanns (1927 - 1998) Interesse der Unbestimmtheit der Form und ihrer unsichtbaren Unwahrscheinlichkeit gegolten hat, mit der ein Werk sich als Medium für die Beobachtung der Beobachtung empfiehlt, galt des Interesse des Essayisten Ferdinand Lion (1886 – 1968) eher der Beschreibung des Kunstwerks als einem gestalthaften Lebewesen. In beiden Ansätzen wird der Anteil der Form in der Wahrnehmung des Betrachters erkennbar. Im Fall Luhmanns dient »Form« zur generellen Formel von Kontingenz und Unbeobachtbarkeit; die heutige Lektüre Ferdinand Lion lässt dagegen einen selbst formbaren Form-Begriff denkbar werden, der die eigene Fiktionalität nicht ausblendet und als lebendigen Anteil eines Lebens im Werk wahrnehmbar gemacht wird.

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