Gekränkte Zuneigung. Publizistischer Italienboykott und kunstgeschichtliche Italiensehnsucht zur Zeit des Ersten Weltkriegs

Autor: Zeising, Andreas

Veröffentlichungsdatum: 14 Jul 2022 17:23

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URN: urn:nbn:de:bvb:355-kuge-594-3

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Kurzfassung

Als Italien im Mai 1915 Österreich-Ungarn und seinen Verbündeten den Krieg erklärte, brach für die deutschsprachige Kunstgeschichte eine Welt zusammen. Dabei ging es nicht nur um den Fortbestand wissenschaftlicher Forschung in Italien, sondern auch um jene ideelle ‚Liebe‘ zur Kultur des Südens, die durch lange währende Italomanie zu einem Teil der eigenen Identität geworden war. Anhand von überwiegend wenig beachteten Quellen, die mehrheitlich den populären Medien und den Zeitungsfeuilletons entstammen, versuche ich diese Fachdebatten um die Zukunft der kunsthistorischen Italienforschung in die ressentimentgeladenen und nationalistischen Diskurse der Breitenpublizistik einzubetten, die nach 1915 in der Öffentlichkeit kursierten. Angestachelt durch literarische Aufrufe zum Boykott, wie sie in der populären Kultur- und Reisepublizistik formuliert wurden, artikulierte sich innerhalb der Disziplin ein trotziges Recht auf Besitznahme, das annexionistische Züge trug und dem nur sehr verhalten widersprochen wurde.

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Karikatur von Hermann Wilke, „Das Land der Sehenswürdigkeiten. Der Italiener: Verflucht, was sind denn das für Baedekersterne?“, aus: Ulk. Wochenbeilage zum Berliner Tageblatt 44 (1915), Nr. 27, o.S.