Der rätselhafte van Dijk im Kunstmuseum Stuttgart. Über einen spektakulären Gemäldeankauf der Stadt Stuttgart 1948 und ein Fall für die Provenienzforschung
Veröffentlichungsdatum: 12 Mär 2020 11:59
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URN: urn:nbn:de:bvb:355-kuge-558-7
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Kurzfassung
Am 16. Juni 1948 kaufte die Stadt Stuttgart von dem Kunsthändler Dr. Erwin Sieger zwei alte niederländische Gemälde für die exorbitante Summe von 400.000 RM. Es handelt sich um eine Landschaft von Meindert Hobbema und eine vermeintliche Darstellung von Jakob und Rebekka am Brunnen, die Philip van Dijk zugeschrieben wurde. Es wurden keine Echtheitsgutachten eingeholt und dem Kunsthändler Sieger blind vertraut, obwohl er von der amerikanischen Militärregierung 1945 interniert worden war und Gemälde seiner Kunstsammlung restituiert wurden. Die aktuelle Untersuchung der beiden Kunstwerke im Rahmen des Provenienzforschungsprojektes im Kunstmuseum Stuttgart ergab, dass der van Dijk eine Nachbildung ist und die Autorschaft hinterfragt werden muss. Außerdem ist die Provenienz sehr bedenklich. Vor diesem Hintergrund stellen sich Fragen: War der extrem hohe Preis damals gerechtfertigt? Wie sind Wert und Bedeutung der Gemälde heute zu bewerten? Warum kam es zu der Erwerbung? Der Beitrag versucht 1. die Rekonstruktion des mysteriösen Ankaufs, 2. die Lüftung des Rätsels von der Herkunft und Authentizität bisher unbekannten Bilder, und 3. die Erforschung der Biografie von Dr. Erwin Sieger.
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