Schuld, Sühne und der Triumph künstlerischer Genialität – Leone Leonis Doria-Medaille

Autor: Chatzidakis, Michail

Veröffentlichungsdatum: 26 Mär 2015 14:27

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URN: urn:nbn:de:bvb:355-kuge-273-6

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Kurzfassung

Das Jahr 1540 setzte den ersten kriminellen Meilenstein im Leben Leone Leonis. Am 2. März stand er in Rom wegen der Ermordung eines gewissen Pellegrino de Leuti vor Ge-richt, einem deutschen Goldschmied im Dienste des Papstes, der Leoni der Falschmünzerei beschuldigt hatte. Im Frühjahr 1541 wurde Leoni durch Aretinos erfolgreiche Vermittlung an Andrea Doria, den Genueser Admiral der kaiserlichen Flotte, freigesprochen. Die kurz danach entstandenen drei Medaillen zu Ehren Andrea Dorias als Dank für seine Freilas-sung bieten den besten Beleg dafür, dass das in Leonis Fall festgestellte disproportionale Verhältnis zwischen der Schwere des Verbrechens und der Leichtigkeit der Bestrafung im Zusammenhang mit seinen außerordentlichen künstlerischen Qualitäten steht. Die Einzig-artigkeit der Medaille liegt neben dem autobiografischen in ihrem Symbolcharakter, be-stimmt durch die äußerst eigentümlichen Umstände ihrer Genese. Sie ist kein konventionel-les Kunstwerk, sondern ein ‚memento beneficii‘, das im Nachhinein sogar ein Verbrechen zu legitimieren vermag und die Eigengesetzlichkeit der Kunst, beziehungsweise das Prinzip der Autonomie der Kunst und der damit eng verknüpften Immunität des hochbegabten Künstler-Genies manifestiert.

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