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Werner Hahn ist dafür zu danken, dass er – ganz im Sinne des Konzepts des Online-Journals – die Anregungen meines Beitrags aufgenommen und in seinem Kommentar um eigene Gedanken ergänzt hat. Ob sich die Kunstgeschichte angesichts der – meines Erachtens produktiven – Herausforderung durch die Bildwissenschaften ein evolutionäres Konzept zu eigen machen sollte, vermag ich nicht zu beurteilen, da mir die Konturen dieser ›evolutionären Kunstwissenschaft‹ nicht klar genug vor Augen stehen. Meine Skepsis einem solchen Konzept gegenüber kann ich nicht ganz verhehlen.

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An dieser Stelle sei aber nur dem möglichen Missverständnis vorgebeugt, dass ich selbst den gegenwärtigen Zustand des Faches so kritisch einschätze, wie es einige von Werner Hahn aufgegriffene Formulierungen aus meinem Text nahe legen können. Keineswegs erscheint mir die heutige Kunstgeschichte als »intellektueller Bankrotteur«, eine Formulierung, mit der ich lediglich kritische Urteile zugespitzt habe, die andere dem Fach gegenüber äußern. Ebenso entspricht die Charakterisierung der Entwicklung unseres Fachs als »Geschichte eines fehlgeleiteten Blicks auf Bilder« nicht fraglos meiner eigenen Einschätzung; auch mit diesen Worten habe ich nur zusammengefasst, was andernorts diskutiert wurde (vgl. die Nachweise in meinem Text). Mein Beitrag versteht sich nicht als Generalkritik, sondern als ein Plädoyer für eine Kunstgeschichte, die sich offen, selbstkritisch, aber auch selbstbewusst in die aktuellen bildwissenschaftlichen Debatten einbringt. Ein genauerer Blick auf die eigene Geschichte des Faches könnte dabei überraschende bildwissenschaftliche Einsichten bieten. Produktiv wird die Fachgeschichte meines Erachtens jedoch weniger, wenn sie dem Aufspüren einer Bildwissenschaft avant la lettre dienen soll, als vielmehr wenn sie die Praktiken der Kunstgeschichte im Umgang mit Bildern kritisch analysiert.