Die Stellung der Frau im ›Blauen Reiter‹: Marianne von Werefkin

Autor: Geiger, Hanni

Veröffentlichungsdatum: 20 Okt 2016 07:24

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Kurzfassung

Diese Untersuchung widmet sich der Rolle der Frau im deutschen Expressionismus. Im Fokus steht die Künstlerin Marianne von Werefkin, auf die die Gründung und prinzipielle Stilbestimmung der Künstlergruppe ›Blauer Reiter‹ zurückgeht. Für das Verständnis ihres Wirkens werden ihre verschiedenen Rollen innerhalb der Gruppe – Schülerin, Lehrerin, Mäzenin, Theoretikerin, Künstlerin, Russin und Frau – unter Berücksichtigung sozio-kultureller Rahmenbedingungen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Russland wie in Europa betrachtet. So ist Werefkins Einflussnahme auf den ›Blauen Reiter‹ in erster Linie unter dem Aspekt des tradierten, historisch negativ konnotierten Frauenbildes, aber auch ihrer kulturellen Prägung zu untersuchen. Ihre künstlerische Praxis wie auch ihre theoretischen Vorwegnahmen expressionistischer Stileigenschaften zeugen von ihrem persönlichen wie dem allgemeinen Kampf von Künstlerinnen um die Lösung von festgefahrenen Bildern der Frau in ihrer Naturgebundenheit und angeblicher Unfähigkeit zum eigenständigen Handeln, Denken und Schaffen. Die Untersuchung möchte einen alternativen Blickwinkel auf das in der Wissenschaft weit verbreitete Bild von Künstlerinnen der Moderne in ihrer Opferrolle des männlich dominierten Systems aufzeigen. Immerhin ist die Rede von einer Persönlichkeit, der von klein auf eine eigene große Künstlerkarriere offenstand, zumal sie sich sehr früh in ihrer Heimat als ›russischer Rembrandt‹ etablierte. Künstlerinnen der Moderne leiteten die soziale Veränderung der Begrifflichkeiten Mann und Frau, Tradition und Innovation, Vergangenes und Modernes ein. Werefkin bestimmte diesen Weg mit, indem sie – geprägt vom historischen Hintergrund eines ›steifen‹ Systems – eine Gruppe hauptsächlich männlicher Kollegen auf ihrem künstlerischen Weg leitete und unterstützte.

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Marianne von Werefkin, Sacharoff, 1909